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Keine Lust - Was Lust und Unlust bei Frauen beeinflusst

weibliche Lust
Bild: www.pixabay.com by StockSnap

Du fällst hundemüde ins Bett und während du schon wegdämmerst, spürst du auf einmal den heißen Atem von ihm im Nacken. "Jetzt nicht", ist das einzige, das du dir denkst.

 

Diese Szene spielt sich in vielen Beziehungen ab. Wenn das mal so ist, dann ist das kein Problem - für niemanden. Wenn das bei dir die Regel ist, dann warten schon bald die Vorwürfe auf dich: Du willst nie! Was ist eigentlich mit dir los? Liebst du mich nicht mehr?

 

Dabei willst du Lust haben, dabei ist alles okay. Aber irgendwie ist es schwerer als am Anfang. 

 

In diesem Beitrag gebe ich dir einen Überblick, was Lust bei Frauen beeinflussen kann. 

 


Lust braucht Pflege

Die meisten Menschen haben am Anfang einer Beziehung das Gefühl: "So geil bleibt es!"

Gerade Frauen, die in ihrer letzten Beziehung keine Lust mehr auf Sex hatten, freuen sich über die ersten Wochen und Monate mit einer neuen Person. Doch so geil bleibt es nicht. Das ist normal. Wirklich!

 

Denn am Anfang sind es vor allem die Hormone, die uns wieder und wieder in die Kiste ziehen. Das verändert sich jedoch relativ schnell, wenn man sich kennen lernt. 

 

Und dann wird Lust von wirklich vielen Dingen beeinflusst. 

 

Lust und Unlust

Es ist oft nicht so, dass man entweder absolute Lust hat oder wirklich keine Lust. Meistens sind wir in einem Zwischenbereich. Im Gehirn findet dabei eine Abwägung statt: Sind mehr Lustfaktoren vorhanden oder Unlustfaktoren.

Man kann es sich so vorstellen:
Lust ist wie ein Gaspedal beim Auto. Unlust wie die Bremse

Bei manchen Menschen ist das Gas sehr leichtgängig und ihre Bremse ist quasi nicht vorhanden. Bei anderen Menschen blockiert die Bremse relativ schnell und es gibt wenig, was das Gas wirklich in Fahrt kommen lässt.

 

Deshalb ist es wichtig, sowohl die An- als auch die Abturner zu kennen! Und je nachdem, wie bei dir das System arbeitet, brauchst du deine Strategien, deine Lust zu pflegen.

 

Dabei geht es darum zu wissen, was man im Bett mag:

  • Art der Berührungen
  • Wie du stimuliert werden magst
  • Welche Stellungen dir gefallen
  • Welche Praktiken du genießt

Und es geht auch darum zu wissen, welche Umweltfaktoren für dich wichtig sind:

  • Zu welchen Tageszeiten magst du Sex (und wann nicht)
  • Stresslevel
  • Ungestörtheit
  • Ordnung und Ambiente im Zimmer
  • das Gefühl, dem Partner nahe zu sein VOR dem Sex
  • uvm.

 

Kommunikation mit dem Partner

Diese Dinge solltest du verbal oder non-verbal mit deinem Partner teilen. Nur so kann er/sie darauf eingehen und dir ein lustvolleres Vergnügen bereiten. 

 

Tatsächlich hilft das, denn dein Partner ist anders als du und du bist anders als er. Du kannst als nicht darauf schließen, dass er alles richtig macht, es bei dir nicht wirkt. Und er kann nicht wissen, was sich für dich gut anfühlt, wenn du es nicht kommunizierst.


Überzeugungen und Druck

Frauen neigen zum Teil so sehr dazu, Erwartungen im Bett zu erfüllen, dass sie sich oft nicht selbst fragen, was sie mögen und dass diese Frage ihnen nicht so leicht fällt zu beantworten.

 

Dabei sind es oft noch nicht einmal die Erwartungen der Partner, sondern Erwartungen, von denen sie überzeugt sind, dass sie sie erfüllen müssen. 

  • Das Gefühl, zum Orgasmus kommen zu müssen
  • Das Gefühl, etwas besonderes im Bett erfüllen zu müssen
  • Gut sein müssen 
  • Offen sein zu müssen (für Praktiken und Stellungen)

Mangelnde Abgrenzung

Viele Frauen haben von sich aus Lust auf Sex. Wenn sie jedoch einen Partner haben, der deutlich mehr Lust auf Sex hat als sie, fühlen sich Frauen oft verpflichtet, Sex haben zu müssen. Über längere Zeit kann das dazu führen, dass sich Frauen alleine schon bei den geringsten sexuellen Annäherungen unter Stress fühlen.

 

Hier ist es wichtig, dass sich Frauen vom Bedürfnis ihres Partners abgrenzen und lernen, nein zu sagen, wenn sie keine Lust haben. Und auch die Enttäuschung und den Frust bei ihm lassen lernen. Das gleiche gilt auch für die Situation, wenn sie Lust haben, dass sie JA sagen lernen. Das führt mich zum nächsten Punkt.

 

Verantwortung übernehmen für die eigene Lust

Viele Frauen haben Lust. Doch einige übernehmen nicht die Verantwortung dafür und stehen nicht dazu. Dabei geht es darum, den eigenen Ausdruck für die eigene Lust zu entdecken. Dazu gehören auch, Sex einfordern, initiieren, und Lust zeigen zu können. Die eigenen Bedürfnisse und Wünsche sind oft andere als die des Partners und das darf zur Geltung kommen und Raum in der gemeinsamen Sexualität haben.

 

Objektivierung statt Subjektivierung

Frauen werden dazu erzogen, sich immer wieder kritisch zu beobachten und zu bewerten, ob das, was sie tun "passend" oder "unpassend" ist. Selbst das eigene Aussehen wird distanziert von sich selbst bewertet. Die Fragen, ob der eigene Körper ihm beim Sex gefällt, ob man sich lächerlich macht oder ob man bestimmte Kriterien erfüllt, sind wichtiger als die Fragen, ob sich das, was man tut, gut anfühlt und Spaß macht. 

 

Mehr darauf zu hören, was einem gerade Freude macht und wonach es einem ist, das hilft dabei, sich selbst als wertvoller Mensch mit Meinung und Persönlichkeit zu sehen und nicht nur als Objekt, das "richtig" oder "falsch" ist. 

 

Oft kommen Frauen in meine Beratung, die sich gegen diese Objektivierung wehren und sich stark davon abgrenzen wollen. Prinzipiell ist das ein guter Weg. Meist geraten sie jedoch in eine Sackgasse, weil sie sich von ihrer Lust distanzieren, in der Hoffnung, nicht mehr als Objekt gesehen zu werden. Im Coaching erarbeiten wir dann, dass sie sich wieder mit ihrer Lust verbinden und darüber zulassen können, dass ihre Partner sie wieder begehren dürfen - ganz ohne Objektivierung. 

 

Scham

Obwohl unsere Gesellschaft immer aufgeklärter wird, ist Schamempfinden immer noch eine wesentliche Einflussgröße auf die Lust von Frauen. 

  • Ist es angebracht, dies oder jenes zu tun?
  • Es ist unangenehm, wenn andere mitbekommen, dass man Sex hat.
  • Der eigene Körper ist schambesetzt.
  • Die Art, Sex zu wollen ist schambehaftet.
  • Sich für Sex zu interessieren, ist schambehaftet.

Diesem Gefühl kann eigentlich fast nur mit Überwindung und Gewöhnung entgegentreten.

 

Alltagserotik fehlt

Manchen Frauen fällt die Alltagserotik schwer, weil sie ihre Impulse nicht mehr spüren oder weil sie ihnen nicht nachkommen wollen. Nicht selten trauen sie sich auch nicht, sich damit zu befassen oder wissen gar nicht, wie sie damit anfangen sollen. Meist fehlt ihnen der Zugang zu ihrer erotischen Fantasiewelt, um für sie spannende Flirts in den Alltag einzubauen. 

Ritualisierter Sex und Langeweile

Wenn Sex und die Anbahnung zum Sex immer wieder gleich ist, dann langweilen sich viele Frauen und dadurch wird die Lust auf Sex verringert.

Das widerspricht den gängigen Vorstellungen. Doch der dritthäufigste Grund für Lustlosigkeit bei Frauen ist die sexuelle Langeweile. 

Meistens ist der Sex nicht anregend, aufregend und abwechslungsreich genug, um Lust darauf aufzubauen. 

 

Andere Faktoren

Es gibt noch viele Punkte, die die weibliche Lust beeinflussen.

Stress in allen Facetten ist dabei auf einen der oberen Rangpunkten.

Aber auch unterschwellige Beziehungsprobleme und das Gefühl, nicht mehr geliebt zu werden.

Mangelndes Begehren kann die Lust auch verringern lassen.

Oder sexuelle Übergriffe in der Vergangenheit. 

 

Ganz abgesehen von den biologischen Faktoren:

  • Hormonlage (Zyklus, Wechseljahre, Schwangerschaft)
  • Schmerzen beim Sex
  • Krankheit

Und nun?

Oft sind es mehrere Faktoren, die die Lust negativ beeinflussen. Meistens ist es leicht, eine Lösung zu finden, wenn man die Ursachen kennt. Und es lohnt sich, die eigene Lust selbst gestalten zu können - zumindest sagen das die Frauen aus dem Lust-Projekt immer wieder.

 

Vor allem soll dir der Beitrag zeigen, dass es normal ist, dass Lust nicht dauernd brennt wie Feuer. Auch Unlust ist normal. Und wenn deine Lust immer wieder oder überdauernd verschwindet, gibt es viele mögliche Ursachen. Es ist also absolut möglich, dass du eine übersehen hast. 

 

Deshalb hol dir jemanden an deine Seite, der dir bei der Suche und der Lösung hilft. Mein Workbook "Endlich lustvoll" hilft dabei, deine Lust Stück für Stück zurück zu erobern.